YesterPlay: Heretic – Shadow Of The Serpent Riders (MS-DOS, Raven Software / id Software, 1996)

Veröffentlicht von

Die enorme Popularität von „Doom“, das 1993 herauskam, motivierte seinerzeit auch andere Entwickler, ein derartiges Spiel zu schaffen, was zu einer kleinen Flut an „Klonen“ führte.  Einer der besseren ist dabei eindeutig „Heretic“, das Raven Software zusammen mit  id Software entwickelte und GT Interactive 1994 veröffentlichte. Im Gegensatz zum SciFi-Höllen-Setting von „Doom“ setzte Raven Software hier aber auf ein mittelalterliches Fantasy-Setting.

„Heretic“ wurde ursprünglich, wie damals üblich, als Shareware-Version mit einer Episode vertrieben. Das Hauptspiel konnte anfangs nur telefonisch oder postalisch bestellt werden und bot 3 Episoden, die Version für den Einzelhandel, die ab 1996 von GT Interactive vertrieben wurde, kam mit 5 Episoden in die Regale. Die zusätzlichen Episoden wurden aber für die Besitzer der Mail-Order-Version kostenlos als Download zur Verfügung gestellt.

„Heretic“ sieht „Doom“ nicht zufällig so ähnlich, es verwendet die gleiche, etwas aufgebohrte Engine, die nun unter anderem ein Inventarsystem, Strömungen im Wasser, die Möglichkeit nach oben und unten zu schauen und sogar die zu Fliegen bot. Ansonsten hält es sich aber strikt an das Original, auch hier geht es darum, die nötigen Schlüssel zu finden um das Ende des Levels zu erreichen und dabei möglichst alle Gegner auszuschalten. Selbst die Waffen, die man anfangs im Spiel findet, entsprechen in der Funktionsweise den Pendants aus „Doom“.

Die enge Anlehnung an „Doom“ und die Verwendung seiner für damalige Verhältnisse revolutionären Engine, die stimmungsvollen Musik und das fast 1:1 von „Doom“ kopierte Gameplay heben „Heretic“ ganz klar an einen der Spitzenplätze im Kampf um die beste „Kopie“, meiner Meinung nach steht es direkt auf Platz 2 nach dem Original.

„Heretic“ ist übrigens ein indirekter Vorgänger der beiden beliebten Spiele der „Hexen“-Reihe, die noch mehr RPG-Elemente in die Serie einfließen ließen. Auch einen direkten Nachfolger gibt es, ein 3rd-Person-Shooter der 1998 veröffentlicht wurde.

Ich spiele das Spiel hier ausnahmsweise nicht in DOSBox, weil es, wie andere Spiele auf Basis der Doom-Engine, wunderbar in einem der zahlreichen Sourceports läuft. Ich nutze gerne das hier verwendete ZDoom (http:// zdoom.org), weil es die alte Grafik einfach wunderschön auf neue Auflösungen überträgt ohne dabei den Retrocharme anzukratzen. Für die Aufnahme habe ich, wie immer, PlayClaw 5 verwendet.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert